Die internationale Umweltdiplomatie war je nach Themenbereich und Zeitrahmen der Verhandlungen unterschiedlich erfolgreich. Internationale Instrumente wie Verträge, Pläne, Rahmenwerke und Vereinbarungen werden oft schrittweise und pfadabhängig umgesetzt, wobei die Ergebnisse von den Positionen fest verankerter und dominanter Interessen abhängen. Im Bereich der Kunststoffabfallbewirtschaftung beispielsweise bestand die Hoffnung, dass die im August 2025 endenden globalen Gespräche zu einem Vertrag zur Begrenzung der Kunststoffproduktion führen würden. Leider war dies nicht der Fall, da die Ölförderländer sich gegen Produktionsbeschränkungen aussprachen und die Möglichkeiten des Recyclings überbewerteten. Gelegentlich gibt es jedoch institutionelle Durchbrüche, wie beispielsweise das Pariser Klimaabkommen, in dem sich die Länder 2015 dazu verpflichtet haben, die Erderwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen. Forscher auf dem Gebiet der globalen Umweltpolitik versuchen, diese Momente des Wandels zu identifizieren, da eine eingehendere Untersuchung der dahinterstehenden Ursachen zu besseren politischen Empfehlungen und letztlich zu besseren Umweltergebnissen führen würde.
Zwischen 2022 und 2025 hat die globale Biodiversitätspolitik einige Erfolgsbeispiele hervorgebracht, die auf eine Abkehr vom Status quo hindeuten. Zu diesen Veränderungen zählen Maßnahmen zum Schutz der marinen Biodiversität und Maßnahmen zur Aufteilung der Gewinne aus der biotechnologischen Forschung oder der Entwicklung genomischer KI. Weitere Veränderungen – wie Finanzmechanismen, Landnutzungsplanung und -erhaltung, Überwachung und Berichterstattung – stützen die These, dass wir einen Wendepunkt in der globalen Biodiversitätspolitik erreicht haben. Theresa Jedd war Teil eines internationalen Autorenteams, das sich zu diesen jüngsten Entwicklungen geäußert hat. Der Kommentar, der auf dem Blog „European Politics“ der London School of Economics and Political Science verfügbar ist, basiert auf einer Veröffentlichung in der Zeitschrift „Environmental Politics“.
Der Kommentar ist hier zu finden:
blogs.lse.ac.uk/europpblog/2025/11/11/kunming-montreal-global-biodiversity-framework-environmental-diplomacy/
Der Forschungsartikel ist hier zu finden:
www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/09644016.2025.2565867