Kopernikus-Projekt Ariadne: Evidenzbasiertes Assessment für die Gestaltung der deutschen Energiewende auf dem Weg zur Klimaneutralität

Überblick
Im Kopernikus-Projekt Ariadne arbeitet ein Verbund führender Forschungseinrichtungen seit Mitte 2020 an einem umfassenden Forschungsprozess zur Gestaltung der Energiewende. Das Verbundprojekt wurde in der ersten Projektphase vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) über drei Jahre mit insgesamt 30 Millionen Euro gefördert. Seit dem 1. September 2023 setzt Ariadne seine Arbeit mit 27 Forschungspartnern und einem Fördervolumen von weiteren 30 Millionen Euro für die kommenden drei Jahre fort. Ariadne ist Teil der Kopernikus-Forschungsinitiative. Als vierte Kopernikus-Säule ergänzt Ariadne die Projekte ENSUREP2X und SynErgie. Zusammen bilden die Kopernikus-Projekte eine der größten deutschen Forschungsinitiativen zum Thema Energiewende.

Orientierung für die Energiewende
Die Leitidee für Ariadne stammt aus der griechischen Mythologie: durch den Faden der Ariadne gelang Theseus die sichere Navigation durch das Labyrinth des Minotaurus. Analog führt Ariadne durch einen zielgerichteten Lernprozess mit Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, um tragfähige Optionen zur Gestaltung der Energiewende in Deutschland zu erarbeiten. Im kontinuierlichen Austausch mit Stakeholdern aus Politik, Wirtschaft sowie organisierter Zivilgesellschaft und Bürgerinnen und Bürgern erforscht Ariadne diese Pfade vor dem Hintergrund ihrer gesellschaftlichen Dimensionen und erarbeitet konkrete Optionen für politische Instrumente sowie Maßnahmen. Ariadne verbindet somit die Fäden von Politik, Gesellschaft und Wissenschaft zu einem gemeinsamen roten Faden der Energiewende und trägt Stück für Stück handlungsnahe Entscheidungsgrundlagen zusammen.

Ziel von Ariadne ist es, die Wirkung verschiedener Politikinstrumente besser zu verstehen, um gesellschaftlich tragfähige Energiewende-Strategien entwickeln zu können. Politische Entscheiderinnen und Entscheider, Wirtschaftsvertreter und -vertreterinnen sowie Bürgerinnen und Bürger werden über Dialogprozesse eingebunden. Erkenntnisse und Ergebnisse werden laufend in Form von Kurzdossiers, Analysen, Hintergrundpapieren, Visualisierungen oder interaktiven Anwendungen veröffentlicht.

Verbundprojektpartner
Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (Projektleitung), Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V., Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change gGmbH, Hertie School gGmbH, Universität Stuttgart, Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung, Technische Universität Darmstadt, RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V., Institute For Advanced Sustainability Studies e.V., Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Brandenburgische Technische Universität Cottbus, Universität Potsdam, Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V., RegioKontext GmbH, Öko-Institut e.V., Universität Hamburg, ZEW - Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung gGmbH, Ecologic Institute gGmbH, Helmholtz-Zentrum Geesthacht GmbH, adelphi research gGmbH, Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen, Technische Universität München, Universität Münster, Stiftung Umweltenergierecht, Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität e.V.

Forschungsschwerpunkte der TUM
In der Förderphase II (September 2023 bis August 2026) liegt der Schwerpunkt der Forschungsaktivitäten des Lehrstuhls für Umwelt- und Klimapolitik der Hochschule für Politik an der TUM im Arbeitspaket 2 (Verteilungsfragen und gesellschaftliche Trägerschaft). Das TUM-Forschungsteam arbeitet u.a. an einem Literaturüberblick zu Verteilungswirkungen der CO2-Bepreisung sowie Restriktions- und Policy-Analysen. Vor dem Hintergrund des Konzepts einer gerechten Energiewende (just transition) und dem Ziel einer gesellschaftlichen Trägerschaft der Transformation untersuchen die Forschenden, inwieweit Energiegemeinschaften, gemeinschaftliche Eigenversorgung und Mieterstromkonzepte einkommensschwache und vulnerable Haushalte berücksichtigen und bei diesen Gruppen zu Energiepreisentlastungen beitragen können.

In der Förderphase I (Juni 2020 bis August 2023) widmete sich das Projektteam der Untersuchung von Konzepten der gesellschaftlichen Teilhabe und Trägerschaft im Kontext von Energiewendemaßnahmen, dem Instrument der Kompensation sowie der Rolle von intermediären (vermittelnden) und beratenden Akteuren in lokalen Verhandlungsarenen.

Project Team