Soziale Gerechtigkeit und die Umstellung auf erneuerbare Energien in Deutschland, Israel, Indien und Ruanda
Die Verschärfung der Klimakrise motiviert Regierungen, Industrie und Bürger, sich kohlenstoffarmen, grünen Energiealternativen zuzuwenden, um ihre Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern. Die Auswirkungen dieser groß angelegten Energiewende werden sich nicht auf den Energiesektor beschränken, sondern in der gesamten sozioökonomischen und politischen Sphäre spürbar sein.
Der derzeit stattfindende weltweite Übergang zu Technologien für erneuerbare Energien (EE) wirft aus der Perspektive des Klimaschutzes und der sozialen Gerechtigkeit mehrere wichtige politische Fragen auf. Dazu gehören Fragen wie - Inwieweit ist die EE-Politik in den verschiedenen Ländern wirksam, um einen raschen und reibungslosen Übergang zu sauberer Energie zu ermöglichen? Inwieweit werden dezentralisierte Energietechnologien im Rahmen der EE-Politik gefördert? Wer sind die Nutznießer der aktuellen Politiken, die den verstärkten Einsatz von EE fördern? Verringert oder verschärft der Übergang zu erneuerbaren Energien die sozioökonomischen Unterschiede zwischen Einzelpersonen und Gruppen in der Gesellschaft, und gibt es Maßnahmen, um Ungleichheiten abzumildern? Was wird getan, um einen gerechten und egalitären Ansatz für die Entwicklung erneuerbarer Energien zu fördern?
Von diesen Fragen geleitet, zielt dieses Forschungsprojekt darauf ab, die Politik zur Förderung dezentraler erneuerbarer Energien, die Verwaltungsmechanismen und die Ergebnisse in vier verschiedenen Ländern - Deutschland, Israel, Indien und Ruanda - zu vergleichen. Diese vier Länder befinden sich im Übergang zu einem größeren Anteil erneuerbarer Energien an ihrem Energiemix und stehen vor unterschiedlichen sozioökonomischen, politischen und geografischen Herausforderungen. Diese Unterschiede machen den Vergleich besonders wichtig, spannend und potenziell aufschlussreich für die Forschung in anderen Ländern.
Im Rahmen des Forschungsprojekts soll untersucht werden, wie diese vier Länder den raschen Ausbau der Nutzung erneuerbarer Energien planen, inwieweit sie dezentrale bzw. zentrale Ansätze verfolgen und welche sozioökonomischen Folgen der Übergang zu erneuerbaren Energien hat. Das Forschungsprojekt läuft bis zum 31.03.2027 und wird durch ein Stipendium der Deutsch-Israelischen Stiftung finanziert. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit Fakultätsmitgliedern und Forschern der Universität Tel Aviv in Israel durchgeführt.
Projektverantwortliche:
Prof. Dr. Miranda Schreurs - Technical University of Munich (https://www.hfp.tum.de/environmentalpolicy/team/leitung-des-lehrstuhls/)
Prof. Ravit Hananel - Tel Aviv University
(https://en-social-sciences.tau.ac.il/profile/hananelr)
Prof. Ram Fishman - Tel Aviv University
(https://english.tau.ac.il/profile/ramf)