"An der HfP hatte ich die Möglichkeit, sehr viele Kulturen und verschiedene Meinungen kennenzulernen. Ich wusste beispielsweise vorher nicht, dass die Koreaner eine ganz andere Altersrechnung haben: sie sind bei ihrer Geburt bereits ein Jahr alt.
Als im Dezember 2017 vier Studierende aus Südkorea zu Besuch waren, hatte ich zusammen mit meinem Kollege Michael Ziegelmeir die Gelegenheit, mich mit ihnen über Fakten, unser Wissen und auch unterschiedliche Meinungen bezüglich des Ausbaus erneuerbarer Energien in Korea auszutauschen.
In Südkorea will die Regierung Kernkraftwerke weiter ausbauen und die Studierenden wollten wissen, warum und wie Deutschland den Atomausstieg beschleunigt.Im Gegensatz zur südkoreanischen Regierung, die sehr optimistisch bezüglich CO2-armer Energie ist, sind nicht alle Südkoreaner davon überzeugt und es gab Proteste.
In Deutschland gab es nach der japanischen Katastrophe jedoch andere Prioritäten. Wir haben diskutiert, welche Vorteile und Nachteile Atomkraftwerke haben können und mit welchen Zielkonflikten die deutsche Energiewende konfrontiert ist, wie zum Beispiel Wirtschaftlichkeit, Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit.
Es muss außerdem noch erwähnt werden, dass wir eine gute, sichere Alternative zu Atomenergie gefunden haben, nämlich Windenergie. Südkorea hat hohes Potenzial, Energie durch Wind zu erzeugen.
Auch kam am Ende noch die Frage auf, ob die Studierenden sich Nord- und Südkorea wiedervereinigt wünschen. Zwei der Studierenden wollten die Wiedervereinigung von Nord- und Südkorea, zwei dagegen die jetzige Lage nicht ändern, was sehr viele Fragen zur Zukunft der Einwohner der beiden Staaten offen lässt".