Observatory for Political Texts in European Democracies - A European Research Infrastructure

Finanziert durch:

European Commission

Partizipierende Institutionen:

Universität Wien (PI), TUM, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), University of Exeter, University College Dublin, Centre for Social Sciences, Hungarian Academy of Sciences, Vrije Universiteit Amsterdam, Universiteit Van Amsterdam, University of Strathclyde, The University of Edinburgh, The Hebrew University of Jerusalem, Universität zu Köln, Audencia Business School, Aarhus Universitet, Humboldt-Universität zu Berlin, Vrije Universiteit Brussel, Høyskolen Kristiania

Projektbeschreibung:

Um die Herausforderungen für die liberale Demokratie in Europa zu verstehen und ihre Widerstandsfähigkeit und Nachhaltigkeit zu unterstützen, müssen wir heute mehr denn je die Aktivitäten und Verhaltensweisen, die in allen Phasen des politischen Prozesses stattfinden, besser systematisieren und transparent machen. Sozialwissenschaftler*innen sind heute in der einzigartigen Lage, politische und gesellschaftliche Entwicklungen systematisch, empirisch und genauer als je zuvor zu beobachten, wenn sie die Möglichkeiten der großen Mengen an semistrukturierten Textdaten und der zur Verfügung stehenden Computertechniken voll ausschöpfen. Politische Texte, die von Medien, individuellen, kollektiven und institutionellen politischen Akteur*innen wie Politiker*innen, Parteien, Regierungen oder von Bürger*innen und Nichtregierungsorganisationen produziert werden, bieten eine bemerkenswerte Chance, soziale und politische Prozesse besser als bisher zu beobachten und zu verstehen. Hindernisse für eine solche Nutzung liegen in der Zersplitterung des Forschungsfeldes, in der Domänen-, Sprach- und Kontextsensitivität der Werkzeuge, in den sich erst entwickelnden Standardisierungen und Routinen des Datenaustauschs und der Validierung sowie in unklaren rechtlichen und ethischen Rahmenbedingungen. Die neuen Möglichkeiten der Textanalyse in digitalisierten Demokratien können in vollem Umfang genutzt werden, indem Sozialwissenschaftler*innen zusammengebracht werden, die über Expertise in Bezug auf politische Prozesse und inhaltliche Fragen verfügen. Eine Institutionalisierung des Feldes der politischen Textanalyse durch eine gemeinsame europäische Infrastruktur wird zu einer wirkungsvolleren, nachhaltigeren, ressourcensparenderen, innovativeren, demokratischeren, nicht-diskriminierenden und substanziell sinnvolleren Forschungslandschaft führen. Die OPTED-Infrastruktur, für die dieses Projekt den konzeptionellen Grundstein legt, erweitert die Grenzen der politischen Textanalyse, indem sie sowohl die Entwicklung als auch die Anwendung von Instrumenten und Techniken, die Standardisierung der Messqualität sowie rechtliche und ethische Rahmenbedingungen adressiert.