Ökonomische Gewalt gegen Frauen umfasst die Kontrolle und Ausbeutung wirtschaftlicher Ressourcen, die Sabotage von Erwerbstätigkeit sowie die Weigerung von Partnern, zu grundlegenden Haushaltsausgaben beizutragen. Diese Form von Gewalt in Partnerschaften bedroht die wirtschaftliche Sicherheit, Unabhängigkeit und Gesundheit von Frauen. Trotz ihrer Bedeutung ist die Evidenz zu wirksamen Präventionsstrategien bislang begrenzt. Diese systematische Übersichtsarbeit und Metaanalyse bewertet die globale experimentelle Evidenz zu Interventionen gegen ökonomische Gewalt an Frauen. Wir führten eine systematische Suche in MEDLINE und Web of Science durch, ergänzt um Handsuchen, um randomisierte kontrollierte Studien zu identifizieren, die ökonomische Gewalt unter verheirateten oder in Partnerschaften lebenden Frauen messen. Insgesamt identifizierten wir 49 Studien aus 31 Ländern mit 106.868 Teilnehmenden und 397 Effektstärkenschätzungen. Die Interventionen fanden überwiegend in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen statt und reichten von wirtschaftlichen Empowerment-Programmen – wie Geldtransfers und unternehmerischem Training – über Gesundheitsprogramme bis hin zu gendertransformierenden Ansätzen, wobei die meisten Interventionen mehrkomponentig waren (n = 34). Nur 12 Studien definierten ökonomische Gewalt explizit als primäres Outcome; die Mehrheit erfasste nur einzelne Teilaspekte, insbesondere ökonomische Kontrolle. Viktimisierung war das am häufigsten genutzte Maß (n = 48), während Täterverhalten nur selten untersucht wurde (n = 6). Unsere Metaanalyse zeigt eine signifikante Reduktion ökonomischer Gewalt (Hedges’ g −0.076, p < .01). Interventionen, die Paare ansprachen, sowie solche in Südasien zeigten die stärksten Effekte. Während die Ergebnisse insgesamt vielversprechend sind, müssen zukünftige Programme ökonomische Gewalt stärker in der Interventionsgestaltung berücksichtigen und Paarinterventionen priorisieren. Künftige Forschung sollte validierte, kulturell angepasste Messinstrumente entwickeln, alle Formen ökonomischer Gewalt abbilden, die Lücke in der Erfassung von Täterverhalten schließen und Studien auf Länder mit hohem Einkommen ausweiten, um die Dynamiken ökonomischer Gewalt umfassender zu verstehen.
Den Open-Access-Artikel finden Sie auf der Website des Journals.