Florentine Koppenborg veröffentlicht ein neues Buch mit dem Titel „Japan’s Nuclear Diaster and the Politics of Safety Governance“ im Universitätsverlag der Cornell University
In dem Buch Japan's Nuclear Disaster and the Politics of Safety Governance argumentiert Florentine Koppenborg, dass die Reform der Atomaufsicht infolge des Atomunfalls im Kernkraftwerk Fukushima im März 2011 die Kosten für die Atomkraft in Japan direkt und indirekt erhöht hat. Die im Jahr 2012 neu eingerichtete Nuclear Regulation Authority widerstand jeglichen Versuchen der Einflussnahme („capture“) und hat damit die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der japanischen Atompolitik fundamental verändert. Die Errichtung einer unabhängigen Regulierungsbehörde für atomare Sicherheit zwingt die Betreiber hohe Summen in notwendige Sicherheitsmaßnahmen zu investieren. Desweiteren haben neue Sicherheitsmaßnahmen, wie die Erstellung von weitläufigen Evakuierungsplänen für den Falle eines Unfalls, den sprichwörtlichen Hinterhof der „Not-in-my-backyard“-Demonstrationen vergrößert. Opposition gegen die Atomkraft, insbesondere Klagen gegen die Wiederinbetriebnahme von Atomkraftwerken, haben die Akzeptanzkosten stark erhöht. Gestiegene Kosten für Sicherheitsmaßnahmen sowie höhere gesellschaftliche Akzeptanzkosten untergraben die Fähigkeit der Atomkraftbefürworter ihre Politik in die Tat umzusetzen. Verwaltungsreformen in der japanischen Atomaufsicht haben sich zu einem „game changer“ in Japan Atompolitik entwickelt.
Florentine Koppenborgs Buch leistet einen wichtigen Beitrag zu der Debatte über die Verbreitung von unabhängigen Regulierungsbehörden, Krisen als Chance für politischen Wandel sowie der Rolle der Atomkraft in der Dekarbonisierung unserer Energieversorgung.
Sie hielt kürzlich einen Buchvortrag an der Temple University in Tokyo, Japan, der hier zu sehen ist: https://www.youtube.com/watch?v=Rf-9dNxX8oQ