Aktuelles

Neuer Artikel von Fiona Kinniburgh in Environmental Science & Policy über die Steuerung von Nachhaltigkeitsübergängen und die Politik des Fachwissens

Publikation |

Diese neue Open Access-Publikation untersucht die politische Rolle von wissenschaftlicher und regulatorischer Expertise und die Konsequenzen für die Regulierung von Pestiziden. Aufbauend auf der Analyse dieses für die Landwirtschaft und die Lebensmittelsicherheit sehr wichtigen Themas entwickelt Fiona Kinniburgh eine neue Sichtweise davon, wie Ideen und wissenschaftliche Kenntnis politische Verantwortung und Machtverteilung beeinflussen.

Der Übergang zur Nachhaltigkeit erfordert nicht nur strukturelle politische Reformen, sondern auch ein Überdenken der Art und Weise, wie politikrelevantes Fachwissen erzeugt wird. In ihrem Beitrag "The Politics of Expertise: Assessing Alternatives to Glyphosate in France" („Die Politik der Expertise bei der Bewertung von Alternativen zu Glyphosat in Frankreich“) analysiert Fiona Kinniburgh die französischen Pestizidvorschriften zu Alternativen zu Glyphosat – dem weltweit am häufigsten verwendeten Herbizid – in der Landwirtschaft. Sie zeigt, wie wissenschaftliche und regulatorische Expertise politische Entscheidungen beeinflusst. Der Artikel konzentriert sich auf die Frage: Wie mobilisieren Regierungen Fachwissen, um politische Entscheidungen über glaubwürdige Alternativen zu den vorherrschenden Technologien für die Steuerung von Nachhaltigkeitsübergängen zu treffen? 

Es wird festgestellt, dass die französische Regierung den politischen "Lösungsraum" für das Glyphosatproblem definiert hat, indem sie die Produktion von Fachwissen steuert und die Entwicklung von Glyphosat-Alternativen auf Praktiken beschränkte, die von ausgewählten Experten als "wirtschaftlich und praktisch machbar" angesehen wurden. Dadurch wurden Alternativen wie der ökologische Landbau und die Agrarökologie von der politischen Debatte und Instrumentalisierung ausgeschlossen.

Dieser Artikel ist ein Beitrag zu einer wachsenden Literatur, die sich mit der Wechselbeziehung zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen und der Zuweisung von politischer Verantwortung und Machtverteilung befasst.

Fiona Kinniburgh ist Doktorandin am Lehrstuhl für Umwelt- und Klimapolitik unter der Leitung von Prof. Dr. Miranda Schreurs (TUM SOT) und TUM IAS Hans Fischer Senior Fellows Prof. Dr. Henrik Selin (Boston University) und Prof. Dr. Noelle Selin (MIT). Der Artikel ist Dank der großzügigen Unterstützung durch die HfP Open Access zugänglich.