Mission Orientation and Innovation Clusters

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das von Prof. Dr. Stefan Wurster (Professur für Policy Analysis) und Prof. Dr. Hanna Hottenrott (Professur für Innovationsökonomik) geleitete interdisziplinäre Forschungsprojekt „Mission Orientation and Innovation Clusters“ für drei Jahre. 

Projektbeschreibung

Technologischer Fortschritt ist für die ökonomische Entwicklung eines Landes von zentraler Bedeutung. In einer globalisiert, arbeitsteiligen Welt zeichnet sich eine erfolgreiche Forschungsnation durch spezialisierte, sektorale Technologiecluster aus, da durch Clusterbildung kompetitive Vorteile entstehen können. Prominente Beispiele wie das Silicon Valley, das Silicon Wadi, oder das CERN (Conseil Européen pour la Recherche Nucléaire) zeigen, dass öffentliches Engagement eine wesentliche Rolle bei der Entstehung und Verstetigung von Innovationsclustern spielen kann. Das Konzept des Unternehmerischen Staates betont dabei die Rolle öffentlicher Technologiemissionen für den Erfolg von Innovationsclustern, als wichtige Voraussetzung für die technologische Vorreiterrolle eines Landes.

Das Ziel des Projektes ist es, neue Erkenntnisse über den Zusammenhang zwischen Etablierung und Verstetigung von Innovationsclustern und der Missionsorientierung in einem Land zu erlangen. Während in bestimmten Fällen und unter besonderen Voraussetzungen staatliche Missionen zur Bildung von Innovationsclustern beitragen können, ist es durchaus möglich, dass staatliche Initiativen auch fehlschlagen. Dieses Projekt soll daher untersuchen, unter welchen Bedingungen staatliche Missionsorientierung, die Bildung von erfolgreichen Innovationsclustern und Technologieführerschaft miteinander einhergehen können. Im Rahmen dieses Forschungsfokus soll die Persistenz von Technologierführerschaft über die Zeit untersucht, sowie analysiert werden, inwieweit öffentliche Missionsorientierung zu ihr beigetragen hat. Darüber hinaus soll untersucht werden in welchem Umfang politische Institutionen, Akteurskonstellationen und politische Programme die Missionsorientierung sowie die Technologieprofile in einem Land prägen konnten. Trotz der langen Tradition von missionsorientierter Innovationspolitik, fehlt bis heute eine umfangreiche Analyse, welche diese Aspekte und eine international vergleichende Dimension miteinschließen. Neben der vergleichenden Analyse auf Staaten-Ebene, wird der Missionseinfluss auf Innovationsprofile und -Cluster auch auf der subnationalen und Firmenebene untersucht.

Mit Hilfe qualitativer und quantitativer Methoden, wird dieses Projekt neue Erkenntnisse zur Technologie- und Innovationspolitik liefern. Das Projekt wird auf umfangreiche, geocodierte Patentstatistiken sowie bibliomantische Indikatoren zurückgreifen, um Missionsorientierung und Clusterperformanz auf der nationalen und regionalen Ebene zu identifizieren. Dazu werden umfangreiche Daten auf Länderebene zur Beschreibung der politischen Institutionen, Akteurskonstellationen und politischen Programme sowie Personen- und Unternehmensdaten gesammelt und aufbereitet. Die Untersuchung auf nationaler- und subnationaler Ebene schließt 47 Länder über den Zeitraum von 1980 bis 2020 ein. Die Individual- und Unternehmensauswertungen werden sich auf Deutschland für denselben Zeitraum beziehen.