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Luise Koch hält Vortrag über die Verbreitung und Auswirkungen von Online-Misogynie gegen weibliche Kandidatinnen bei den brasilianischen Wahlen 2022 auf dem 5. Workshop der DGGÖ-Arbeitsgruppe für Gesundheitsökonomie und Entwicklungszusammenarbeit


Grafik 1: Punktwolke zur Darstellung von standardisierten Ausreißerwerten über alle Kandidatinnen. Dies zeigt den Abschreckungseffekt durch digitale Gewalt bei den Kandidatinnen.
Programm des Workshops

Luise Koch präsentiert ihre Forschung über die Verbreitung und die Auswirkung von Online-Misogynie gegen weibliche Kandidatinnen bei den brasilianischen Wahlen von 2022 auf dem fünften Workshop der Arbeitsgruppe "Gesundheitsökonomie und Entwicklungszusammenarbeit" der Deutschen Gesellschaft für Gesundheitsökonomie, in Erlangen. Ihre Studie beleuchtet die erheblichen Bedrohungen, die durch misogyne digitale Gewalt für die politische Repräsentation von Frauen und die Demokratie entstehen.

Die Forschung mit dem Titel "Online-Misogynie gegen weibliche Kandidatinnen bei den brasilianischen Wahlen von 2022: Eine Bedrohung für die politische Repräsentation von Frauen?" untersucht 10 Millionen Tweets, die an weibliche Kandidatinnen gerichtet sind, und verwendet einen selbsttrainierten maschinellen Lernalgorithmus, um portugiesische misogyne Tweets zu erkennen. Junge, linksgerichtete und besonders sichtbare Kandidatinnen sind überproportional betroffen. Die Arbeit präsentiert die erste quantitative Analyse der Auswirkung von misogyner digitaler Gewalt und findet einem Rückgang der Online-Aktivität der Kandidatinnen nach einem Anstieg von misogynen Angriffen. Diese einschüchternde Wirkung hat nicht nur einen Einfluss auf die Gesundheit der Betroffenen, sondern bedroht die gleichberechtigte Teilnahme von Frauen an der Gestaltung des öffentlichen Diskurses.

An dem aufschlussreichen Workshop nahmen auch Janina Steinert und andere Kolleginnen wie Henrike Sternberg und Ines Böhret teil, die gemeinsam den akademischen Austausch und die Diskussionen über Gesundheitsökonomie und Entwicklungszusammenarbeit bereicherten.

Dieser Vortrag und die Ergebnisse sind Teil des Forschungsprojektes "Understanding, Detecting, and Mitigating Online Misogyny against Politically Active Women", zu dem Sie mehr Informationen auf der Projekthomepage lesen können. Einen Preprint zur vorgestellten Forschung können Sie hier lesen.