Digitainability: Verantwortung fördern & Innovationen projektbasiert umsetzen

Projektbeschreibung

Die Lebenswelt des 21. Jahrhundert ist insbesondere durch zwei Megatrends geprägt: Die digitale Transformation in Staat, Wirtschaft und Gesellschaft und die sozialen, ökonomischen und ökologischen Herausforderungen, die sich durch eine zunehmende Überlastung unsere natürlichen Lebensgrundlagen ergeben und zu einer nachhaltigeren Lebens- und Arbeitsweise anhalten.

Digitale Innovationen und Anwendungen gelten hier als wichtige Instrumente im Kampf für mehr Umweltschutz und andere zentrale Herausforderungen einer notwendigen nachhaltigen Transformation unserer Lebensweise. Die Möglichkeiten für positive Synergien sind enorm, etwa im Hinblick auf die Nutzungspotenziale digitaler Anwendungen für die Überwindung von Ressourcenproblemen, die Entwicklung neuer Mobilitätskonzepte oder die Adressierung von sozialen Ungleichheiten. Gleichzeitig werden aber die Stimmen immer lauter, wonach Digitalisierung nicht per se positiv ist, sondern eine sinnstiftende Richtung bzw. Einbettung notwendig ist, um negative Effekte der digitalen Transformation wie etwa der immer größer werdende Energieverbrauch und CO2-Ausstoß oder die sozialen, gesundheitlichen und ethischen Implikationen digitaler Technologien zu einzuhegen.

Unser Lehrprojekt hat vor diesem Hintergrund zum Ziel, digitale und nachhaltige Transformation im Sinne von „Digitainability“ zusammenzudenken. Es stellt eine konsequente Weiterentwicklung der vom Projektteam bereits initiierten Lehrformate zur digitaler Nachhaltigkeitstransformation an der TUM, sowie im Kontext der EuroTeQ Engineering University dar. In Projektwochen sollen die Studierenden spezifisches Wissen erlangen und dieses kritisch reflektieren, sowie im Rahmen von Sprint Challenges in interdisziplinären Teams unter Einsatz innovativer Methoden agilen Projektmanagements nach Lösungen für konkrete Problemstellungen suchen.

Das Projekt wird durch den Ideenwettbewerb der TUM für „Studienbezogene Verstärkung der Exzellenzstrategie“ gefördert.

Bei Rückfragen oder Interesse zur Zusammenarbeit würden wir uns sehr freuen, wenn Sie Kontakt mit uns aufnehmen über die Email: digitainabilityTUM@hfp.tum.de.

Projektteam

Helene von SchwichowMarkus B. Siewert, Zaim Sari & Stefan Wurster 

 

Ergebnisse Projektwoche: Responsible E-Participation

Im Wintersemester 2022/2023 entwickelten Studierende in Teams technische und nicht-technische Lösungen für real existierende Challenges im Bereich „Responsible E-Participation“.

Projektwochen

Digitale Anwendungen und Praktiken dringen in immer schneller Abfolge in praktisch alle Lebens- und Arbeitsbereiche vor, weshalb im Sinne des Sustainable Development Goal (SDG) 4 (Bildung für alle) einer inklusiven und hochwertigen digitalen Bildung, welche die Möglichkeit lebenslangen Lernens einschließt, eine zentrale Rolle zukommt. Die erste Projektwoche konzentriert sich daher darauf, wie es gelingen kann, digitale Schlüsselkompetenzen in verantwortungsorientierter Weise, gerade für Mitglieder marginalisierter Gruppen, zugänglich zu machen und diese so in die Lage zu versetzen, ihre eigene und die Entwicklung ihres Umfeldes nachhaltig zu beeinflussen (Garcia et. al. 2015). 

Wie können wir unsere Städte zu Inkubatoren digital-nachhaltiger Innovationen weiterzuentwickeln, steht im Mittelpunkt der zweiten Projektwoche. Als Antwort auf die weiterhin ungebrochene globale Urbanisierungsdynamik müssen „Sustainable Smart Cities“ (Bednarska-Olejniczak 2019, Bingöl 2021) im Sinne des SDG 11 (Nachhaltige Städte & Siedlungen), die enormen Potenziale der Digitalisierung, etwa im Hinblick auf effiziente Stadt-, Verkehrs-, Sicherheits- oder Ressourcenplanung nutzen, ohne dabei etwa soziale oder datenschutzrechtliche Standards zu verletzen. 

Challenge 1 - Landeszentrale für Politische Bildung

 “Find an engaging way to inform people about possible digital ways to reduce CO2 emissions on a municipal level. Focus especially on the different political options and their consequences for implementation” by Dr. Katja Friedrich and Maximilian NominacherBayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit
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Challenge 2 - Stiftung Mercator

“Design strategies, concepts or specific business ideas for digitalized mobility approaches which are ecologically and socially sustainable and ensure a high degree of social participation for many people in rural Bavaria by Lea W. & Dr. Klaus KordowskiStiftung Mercator GmbH.
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Challenge 3 - Acatech

“Creating a liveable and future proof urban landscape through integrated spatial and mobility planning: Explore the interdependence between urban design and local mobility by analyzing the Maxvorstadt neighbourhood” by Yulika Zebuhr & Wolfgang Blumthaleracatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften.

Challenge 4 - MCube

“How can we make existing charging infrastructure (private and semi-public) accessible for all users to reduce space consumption and new investments?” by Daniel SchröderMCube - Munich Cluster for the future of Mobility in Metropolitan Regions.
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Challenge 5 - Fraunhofer ISE

“How can we digitally provide information about the surfaces and their actual usage in order to support a city’s sustainable development?” by Sarah Brandt & #MatthiasBergFraunhofer IESE.
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Die dritte Projektwoche fokussiert dann auf Fragen der digital-nachhaltigen Weiterentwicklung unserer Wirtschaft hin zu einer „Sustainable Industry 4.0“ (Khan, et al. 2021). Neben der Fokussierung auf mögliche Effizienzerlöse, sollen hier im Sinne der SDGs 8 (Nachhaltiges Wirtschaftswachstum & menschenwürdige Arbeit für alle) und 12 (Nachhaltige Konsum- & Produktionsweisen) die Suffizienzpotentiale einer Kreislaufwirtschaft ebenso adressiert werden, wie potenzielle Herausforderungen, die sich für bisherigen Standorte und Arbeitsplätze aus einer digital-nachhaltigen Transformation ergeben könnten. 

Die Frage wie und unter welchen Bedingungen Bürger:innen im Sinne des SDG 16 (Frieden, Gerechtigkeit & starke Institutionen) aktiv an der digitalen Transformation teilnehmen können und trotz der Gefahren die sich im entgrenzten digitalen Raum ergeben (Datensicherheit, Verbreitung von Fake News, u.a.m.), die Potenziale für eine nachhaltige Umgestaltung für sich und ihr Umfeld nutzen können, adressieren wir in der letzten Projektwoche zum Thema „Responsible E-Participation“ (Musiał-Karg & Kapsa 2019).