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Prof. Janina Steinert spricht auf einer Veranstaltung im Europäischen Parlament über Online-Frauenfeindlichkeit

Veranstaltungsbericht |


Frauen, die in sozialen Medien politisch aktiv sind, sind häufig mit Online-Hassreden konfrontiert. Das Ausmaß und die Ursachen dieser Form von Frauenfeindlichkeit sowie mögliche Gegenmaßnahmen wurden in einer Diskussionsveranstaltung am 21. März in Brüssel thematisiert. Prof. Dr. Janina Steinert stellte eine Umfrage unter Abgeordneten des Europäischen Parlaments vor. 

Die Umfrage belegt, dass männliche und weibliche Politiker in gleichem Maße von Online-Hass betroffen sind, dieser aber stark geschlechtsspezifisch ist. Politikerinnen erhalten häufiger sexualisierte Formen von Gewalt sowie herablassende und infantilisierende Kommentare. Die psychologischen Kosten von Online-Hass sind für Politikerinnen ebenfalls höher, da sie berichten, dass sie sich nach einem Angriff eingeschüchtert, gestresst und beschämt fühlen. Schließlich hat Online-Hass einen stärkeren Effekt auf Politikerinnen, der sie zum Schweigen bringt: Sie ändern eher den Ton und den Inhalt ihrer politischen Botschaften, reduzieren die Häufigkeit ihrer öffentlichen Auftritte oder ziehen sich ganz aus den sozialen Medien zurück. Online-Hass ist daher eine große Bedrohung für die Vertretung von Frauen in der Politik und für die Demokratie im Allgemeinen.

Die Veranstaltung wurde von den Professuren für Global Health (Prof. Janina Steinert & Luise Koch) und für Computational Social Science und Big Data (Prof. Jürgen Pfeffer) sowie von den Fraktionen S&D und Grüne / EFA im Europäischen Parlament ausgerichtet.