Aus Sicht der Informatik erscheint das Recht seit jeher als ein streng strukturiertes Regelwerkdas sich in erster Linie mit Entscheidungsfindung und Komplexität beschäftigt. Politik und Entscheidungstragende dagegen setzten lange große Hoffnung in die Technik, im Glauben, allgemeine, vage formulierte rechtliche Anforderungen ließen sich leicht in technische Lösungen übersetzen. Dabei greifen beide Ansätze alleine zu kurz. Das ACM Symposium on Computer Science and Law 2025 brachte beide Welten zusammen, um Brücken zu bauen. Die Konferenz machte deutlich: An der Schnittstelle von Informatik und Recht lauern nicht nur große Herausforderungen, sondern auch immense Chancen. Ob bei der Frage nach algorithmischer Rechenschaftspflicht oder bei der Entwicklung KI-gestützter Regulierung – der interdisziplinäre Dialog ist überfällig. Und er hat gerade erst begonnen.
Niklas Wais, Friedrich Schiedel Fellow an der TUM School of Social Sciences and Technology, betonte das ACM CS and Law Symposium sei ein Beweis dafür, dass die Brücke zwischen der Forschung im Bereich Recht und Informatik immer stärker werde. – Selten habe er in so kurzer Zeit so viel über interdisziplinäre Forschung aus der ganzen Welt erfahren und so viele Kontakte über die Grenzen der Disziplinen hinweg geknüpft.
Auch Ayelet Gordon-Tapiero von der Hebräischen Universität Jerusalem betonte die Bedeutung der interdisziplinären Zusammenarbeit. Er glaube fest an die akademische Zusammenarbeit – über Disziplinen, Institutionen und Kontinente hinweg. Dies sei nicht einfach. Innerhalb der eigenen Disziplin zu bleiben, sei viel unkomplizierter, als aus der Komfortzone herauszutreten und zu lernen, wie Wissenschaftler mit einem anderen akademischen Hintergrund denken und forschen.
Das Symposium zeigte sowohl die Erfolge als auch die Herausforderungen bei der Integration rechtlicher Grundsätze in technische Entwürfe auf und unterstrich die Notwendigkeit einer kontinuierlichen und vertieften interdisziplinären Zusammenarbeit.