Im ersten Teil des Gesprächs steht Gewalt gegen Frauen und Janinas Forschung zu häuslicher Gewalt während der Corona-Pandemie in Deutschland sowie die Methodik dieser Studie. Die gesamte Studie sowie eine Zusammenfassung können Sie hier nachlesen. In diesem Block werden auch Limitationen und Methodiken anderer Studien beleuchtet und die Problematik der Dunkelziffer bei Gewaltforschung dargestellt. Zudem wird erklärt, dass Gewalt nicht nur physische Übergriffe beinhaltet, sondern auch psychisch-emotionale (kontrollierendes Partnerverhalten, Einschüchterungen) und wirtschaftliche (Verbot von Erwerbsarbeit, Schulden im Namen der Frau machen) Aspekte hat.
Der zweite Teil bespricht eine Studie, die in Kooperation mit World Bicycle Relief durchgeführt wurde und durch die Bereitstellung von Fahrrädern jugendliche Mädchen eine längere Schullaufbahn ermöglichen will. Janinas Untersuchung dieser Intervention befasste sich damit, ob diese Maßnahme Mädchen auch längerfristig vor Gewalt in Partnerschaften schützt. Die geförderten Mädchen zeigten eine geringere Rate von häuslicher Gewalt sowie eine höhere Entscheidungskompetenz und Selbstwirksamkeit. Interessanter Weise war aber die Rate von Schwangerschaften und früher Heirat in der Gruppe der Mädchen, die ein Fahrrad erhalten hatten, höher als in der Kontrollgruppe. Obwohl diese Ergebnisse widersprüchlich zu den eingangs formulierten Hypothesen sind, finden Janina und Autor*innen, dass Mädchen, die ein Fahrrad erhalten hatten, in besser situierte Partner heirateten, tendenziell auch weniger Partnerschaftsgewalt erfahren und weniger Schwangerschaften außerhalb von Ehen eintraten. Die Projektbeschreibung sowie die daraus hervorgegangenen Publikationen können Sie hier lesen.
Den gesamten Podcast können Sie auf der öffentlichen Spotify-Seite nachhören.