Sascha Hahn

Ph.D. Kandidat
Supervisor: Prof. Dr. Miranda Schreurs
Environmental Policy Research Centre
Free University of Berlin
E-Mail: sahahn@zedat.fu-berlin.de

Ph.D. Title: Eine staatsindustrielle Perspektive auf CO2-Emissionsnormen für PKWs. Ein Vergleich zwischen der japanischen und deutschen Automobilindustrie

Als Reaktion auf die Problematik der steigenden CO2-Emissionen durch Straßentransport im Personen- und Güterverkehr haben verschiedene Länder und Regionen Emissionsnormen für PKWs implementiert. Je nach Norm erscheinen die Implementierung sowie das Erreichen der gesetzten Ziele unterschiedlich zu gelingen. Aber was ist für den Erfolg dieser Standards entscheidend? Welche Mechanismen zwischen Ökonomie und Politik sind für eine positive Entwicklung im Bereich der Kraftstoffeffizienz wichtig?

Die Beantwortung dieser Fragen ist aus zwei Gründen relevant: Erstens tragen Ergebnisse dieser Forschung zur größeren Fragestellung, wie man ökonomische Akteure besser in den Umweltschutz einbinden kann, bei. Zweitens werden im Allgemeinen Konflikte zwischen Industrie und Staatsakteuren zukünftig intensiver aufgrund des notwendigen technischen Wandels zur Erreichung der Ziele des COP 21. Ergebnisse dieser Forschung könnten für die Optimierung entsprechender politische Prozesse hinsichtlich Konfliktlösungen sowie Nachhaltigkeit hilfreich sein.

Um diese Fragen beantworten zu können, untersucht diese Forschungsarbeit die Ursachen für den Erfolg des japanischen „Top Runner“ – Programms hinsichtlich der positiven Entwicklung des japanischen Kraftstoffverbrauchs. Die Ergebnisse der japanischen Fallstudie werden mit Deutschland im Europäischen verglichen. Beide Länder sind wirtschaftlich von der Automobilindustrie abhängig und staatliche Akteure pflegen eine enge Beziehung zu der Industrie, dennoch sind die Entwicklung hinsichtlich der CO2-Emissionen aus dem PKW-Bereich unterschiedlich.

Die Theorie dieser Forschung hat einen neokorporatistischen Ansatz. Die Idee ist, dass es einen institutionalisierten Raum für Verhandlungen zwischen Regulatoren und Industrievertretern gibt, der je nach Ausstattung den Entscheidungsprozess sowie das Resultat der Emissionsnorm beeinflusst. Drei Hypothesen werden im Rahmen des akteurzentrierten Institutionalismus gegeneinander getestet.